Schematherapie

Die Schematherapie zählt zur sogenannten dritten Welle der kognitiv-verhaltenstherapeutischen Therapien.
Das bedeutet, dass neben Methoden der kognitiven Therapie weitere Konzepte in das therapeutische Denken und Handeln einfließen. Neben psychodynamischen Konzepten sind dies Transaktionsanalyse, systemische Ansätze, Ego-State-Therapie, die Hypnotherapie und die Gestalttherapie. Damit stellt die Schematherapie meines Erachtens eine wunderbare Kombination der Konzepte und Methoden dar, die auch mir auf meinem Fortbildungsweg wichtig und bedeutsam erschienen.

SchemaSchematherapie

Wie der Name schon sagt, geht diese Therapieform davon aus, dass jeder Mensch eine Vielzahl unterschiedlicher Schemata besitzt. Dies sind charakteristische Muster aus Gefühlen, Gedanken und Körperempfindungen, die wir anlässlich spezifischer Erfahrungen in unserer Kindheit entwickelt haben und die unser Verhalten bis ins Erwachsenenalter steuern.
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Leidvolle Kindheitserlebnisse sind Erlebnisse, die unsere menschlichen Grundbedürfnisse nach Zuwendung, Selbstbestimmtheit oder Erleben von Kompetenz frustriert haben. Durch sie können hinderliche Schemata entstehen, die unsere Handlungsmöglichkeiten einschränken, unsere sozialen Beziehungen belasten und unsere Lebenszufriedenheit deutlich reduzieren können.

Ziel der Behandlung ist es, diese hinderlichen Schemata zu entlarven und zu verändern.

Modus

Ein ebenfalls wichtiger Begriff in der Schematherapie ist das Modusmodell. Ein Modus beschreibt einen komplexeren Zustand eines Menschen, bei dem unterschiedliche Schemata und Bewältigungsreaktionen kombiniert und aktiviert sind. Solche Modi können sein “das verletzbare Kind” oder “der distanzierte Beschützer”. In Begriffen des Modusmodells geht es in der Schematherapie allgemein ausgedrückt darum, den Modus des “gesunden Erwachsenen” zu stärken.
Schematherapie
Schematherapie

Behandlungsstrategien

Für den Veränderungsprozess werden unterschiedliche Behandlungsstrategien aus den oben genannten Therapierichtungen angewendet. Neben dem Erkenntnisgewinn über die Entstehung und Bedeutung der unterschiedlichen Schemata und Modi steht das praktische Erleben und Erfahren im Vordergrund. So etwa durch den Einsatz von Beobachtungsaufgaben, Handlungsexperimenten oder Teilearbeit mit Stühlen und Vorstellungsübungen. Bei der Schematherapie kommt außerdem der therapeutischen Beziehung eine wesentliche Rolle zu.