Acceptance – Commitmenttherapie
Das Ziel der Akzeptanz- und Commitmenttherapie – ACT besteht darin, Menschen dabei zu unterstützen, ein erfülltes und sinnvolles Leben zu leben, während sie gleichzeitig bereitwillig und achtsam dem Leiden begegnen, das zu jedem Leben unweigerlich auch dazugehört.
. . . und sie lebten glücklich und zufrieden
bis an ihr Lebensende.
Akzeptanz und Achtsamkeit – Das Leben in all seinen Facetten annehmen
Ebenso wie bei der kognitiven Verhaltenstherapie wird bei der ACT an quälenden Gedanken und Gefühlen sowie an unerwünschten Handlungsimpulsen gearbeitet. Im Gegensatz zu den Techniken der klassischen Verhaltenstherapie versucht ACT jedoch nicht, „falsche“ Gedanken und Gefühle durch „richtige“ zu ersetzen, sondern ihre destruktive Macht zu untergraben.
Kernelement der ACT ist der Begriff der Akzeptanz. Es geht darum, sich selbst, seine Gedanken und Gefühle zunächst einmal uneingeschränkt anzunehmen, denn dies ist die Grundvoraussetzung für jede Veränderung.
Nur wenn jemand bereit ist, seinen Gedanken zuzuhören oder auch schmerzhafte Gefühle ganz und intensiv zu spüren, hat er die Chance, über sie hinweg zu kommen.
Somit heißt Akzeptanz im Sinne der ACT keineswegs passives Erdulden.
Im Gegenteil: Akzeptanz heißt, sich den Gegebenheiten zu stellen und sich aktiv mit ihnen auseinanderzusetzen, jedoch nicht gegen sie zu kämpfen.
So unterscheidet die ACT zwischen „sauberem“ und „schmutzigem“ Unbehagen. Wir können „sauberes Leiden“ nicht vermeiden. Trauer, Angst und Wut – das Leben sorgt bei allen von uns auf die eine oder andere Art dafür. Doch sobald wir anfangen, dagegen anzukämpfen, steigt der Pegel unseres Unbehagens und dieses zusätzliche Leid nennt die ACT „schmutziges Leiden“. Es entsteht durch den Versuch, mit Hilfe verschiedener Strategien (Rückzug, Flucht, Betäubung, Aktionismus, Gedankenkreisen, Vergewisserungs- und Sicherheitsrituale, etc.) unangenehme innere Erlebnisse zu vermeiden.
Die angewandten Strategien haben nicht nur den Nachteil, dass sie nicht oder nur zeitlich begrenzt funktionieren, sondern auch mit erheblichen negativen Konsequenzen für die Lebensführung verbunden sind.
Deswegen plädiert die ACT dafür, solche Kontrollversuche abzubauen und die Bereitschaft zu erhöhen, auch unangenehme Empfindungen zu erleben.
„Wer ein Warum zum Leben hat,
erträgt fast jedes Wie.“
Dieser Satz Friedrich Nietzsches beschreibt ein zentrales Anliegen der ACT: Sich über die eigenen Werte klar zu werden und sich ihnen zu verbinden, um dem Leben Sinn zu verleihen.
Was für ein Mensch will man sein, was ist bedeutsam und sinnvoll für einen selbst und wofür will man im Leben einstehen?
Werte sind Leitlinien, die uns im Leben führen und motivieren können – gerade wenn unangenehme Gedanken und leidvolle Gefühle die Lebensführung bedrohen.
Viele Menschen schaffen es nicht, wichtige Veränderungen herbeizuführen, die ihr Leben bedeutend verbessern könnten, weil sie nicht bereit sind, die Unannehmlichkeiten, die Veränderungen mit sich bringen, auf sich zu nehmen.
Die Orientierung an den eigenen Werten hilft, die für wichtige Entwicklungsschritte notwendige Frage zu beantworten: Welche Gedanken, Gefühle, Empfindungen bin ich bereit auf mich zu nehmen, um ein Leben zu führen, das meinem tiefsten Inneren entspricht? Dabei sind Werte nicht das Gleiche wie Ziele.
Wert
Ein Wert ist eine Richtung, in die wir uns bewegen möchten - ein andauernder Prozess, der niemals ein Ende hat.Ziel
Ein Ziel ist ein gewünschtes Ergebnis, das erreicht oder vollendet werden kann.Auch wenn Ziele für ein erfülltes, lohnendes Leben wichtig sind, befürwortet die ACT ein auf Werte ausgerichtetes Leben, denn es ermöglicht Zufriedenheit in der Gegenwart und macht diese nicht abhängig von einem zukünftigen Erreichen der Ziele.
Außerdem steht das Erreichen eines Ziels mitunter in der Gefahr, dass sich danach ein Gefühl von Leere oder ein Verlangen nach „besser, höher, weiter“ einstellt.
Commitment bedeutet nun so viel wie Engagement, Einsatz, sich freiwillig zu etwas verpflichten – also zu einem im Sinne der Werte effektiven Handeln überzugehen.
Commitment ist wie „Akzeptanz“ ein häufig missverstandener Begriff. Beim Commitment geht es nicht darum, perfekt zu sein, immer alles bis zum Ende zu bringen oder niemals vom Weg abzukommen. Commitment bedeutet, dass wenn wir straucheln – was unausweichlich ist – wir einfach wieder aufstehen, uns orientieren und weiter in die Richtung gehen, in die wir wollen.