Rödiger, Raus aus den Lebensfallen - Schematherapie Patientenbuch

Eckhard Roediger

Raus aus den Lebensfallen!
Das Schematherapie-Patientenbuch

Junfermann Verlag
Paderborn 2010

Herr Roediger versteht es in diesem Buch brillant, eine kompakte, inhaltlich anspruchsvolle und doch gleichermaßen verständliche Einführung in die Schematherapie zu liefern.

Bereits von seinem Lehrbuch: „Praxis der Schematherapie: Grundlagen ‚ Anwendung – Perspektiven“ war ich hellauf begeistert, denn es lieferte mir als Therapeutin eine überaus strukturierte Darstellung der Schematherapie, ihrer Hintergründe und Methoden in sehr gut nachvollziehbarer und praxisorientierter Form. Eine absolute Bereicherung zur Veröffentlichung von Young, et. al. („Schematherapie. Ein praxisorientiertes Handbuch“), welches als Grundlagenbuch der „Schöpfer“ der Schematherapie natürlich auch sehr empfehlenswert ist, aber m.E. nicht im Mindesten an die Klarheit von Roedigers Veröffentlichung heranreicht. Insofern bin ich sehr froh, dass nun auch die entsprechende Patientenlektüre vorliegt, die ich regelmäßig und gerne meinen Klientinnen und Klienten vorbereitend und begleitend zur Therapie empfehle.

Zugegeben: Das Buch fordert den Leser. Er ist aufgefordert zum Mitdenken, Verarbeiten, Verwerten und Verändern. Wer gerne eher flachere Lebenshilfe-Ratgeber mit Patentrezepten liest, wird vielleicht enttäuscht sein. Dafür wird der Leser mitgenommen auf eine spannende Selbst-Entdeckungsreise verbunden mit wertvollen Erkenntnissen über die eigenen typischen Gefühls- und Gedanken-, Einstellungs- und Verhaltensmuster, ihre Bedeutung, ihren bisherigen Nutzen und die oftmals damit verbundenen Probleme. Es wird klarer, warum wir immer wieder die gleichen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen eingehen und darin oft wiederkehrende Rollen einnehmen. Aber es wird auch deutlich, wie es möglich ist, sich von den eigenen „automatisierten inneren Verschaltungen“ zu lösen.

Der Komplexität dieser Thematik wird das Buch von Herrn Roediger einerseits gerecht, andererseits gelingt es ihm, die Zusammenhänge so einfach und anschaulich darzustellen, dass sie für den interessierten Leser verständlich und gut nachvollziehbar sind und es an vielen Stellen zu den buchstäblichen „Aha-Erlebnissen“ kommt.

Die Klarheit der Darstellung, die Fallbeschreibungen und die Arbeitsblätter, nicht zuletzt aber auch Herrn Roedigers warmherziger, dem Leser zugewandter Schreibstil, in dem fundierte therapeutische Erfahrung und echtes Interesse am Menschen zum Ausdruck kommen, ermöglichen es, sich begleitet vom Buch in vielen Fällen auch unabhängig von professioneller Unterstützung den eigenen Lebensfallen zu stellen und gewinnbringend an der persönlichen Entwicklung zu arbeiten.

Dieses Buch lädt zu einer spannenden Selbstreflektion und Veränderungsarbeit ein getreu dem Motto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.